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Aufruf…

25. März 2013

Seit dem Artikel zu “ Prüfen Rufen Drücken“ geistert eine Idee durch meinen Kopf. Die Idee hinter diesem Projekt ist spitze, aber ich glaube man kann daraus noch ein bisschen mehr machen!

Meine Idee ist, dass ihr liebe Leser hier eure Geschichten postet. Nicht um die Gaffer zu befriedigen, sondern anderen Lesern zu zeigen, jeder kann Erste Hilfe leisten. Und es muss keine Reanimation sein, nein auch das Händchen halten oder das absetzen eines Notrufs darf hier gerne veröffentlich werden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das auf eurem Blog, Twitter, Facebook oder sonst wo weiter verbreiten würdet.

Mails an alltagimrettungsdienst (at) gmx. de

Den Anfang macht heute Machermama die zu einem schweren Verkehrsunfall dazu gekommen ist.

Liebe Grüße

Euer Paul

119 Kommentare leave one →
  1. peter permalink
    25. März 2013 13:11

    Tolle Idee finde ich!

    • Jan permalink
      25. März 2013 15:11

      Ja, finde ich auch. Vielleicht helfen die Laien-Geschichten ja, Leute zu motivieren in den entscheidenden ersten Minuten selbst aktiv zu werden.

      Früher hatte ich schon die ein oder andere Situation, wo ich im Nachhinein dachte, dass ich wohl auch besser den Notruf gewählt hätte. Daraufhin hab ich mir vorgenommen, einfach immer „auf Nummer Sicher“ zu gehen, und muss sagen, dass die Mitarbeiter der Leitstellen und die Polizisten/Rettungsdienstler nachher vor Ort immer sehr gut und professionell agiert haben, obwohl es dann doch keine ganz so großen Sachen waren.

    • 26. März 2013 10:46

      Danke Peter 🙂

  2. Elli permalink
    25. März 2013 18:12

    Vielleicht nur eine Kleinigkeit, eigentlich etwas vollkommen Selbstverständliches… aber wohl doch ein Fall von Erster Hilfe:
    Eine schmale Straße zwischen zwei Dörfern, an der ein Reiterhof liegt. Nachmittags sind viele Mädels aus dem Dorf mit dem Fahrrad dahin unterwegs. Eines Nachmittags fahren wir gerade mit dem Auto auf eben dieser Straße und kommen dabei an einem der Fahrrad-Pferde-Mädels vorbei. Kurz danach sieht man im Rückspiegel, dass das Mädchen vom Fahrrad gestürzt ist… sie ist wohl über einen Ast am Straßenrand gefahren und hat dabei die Kontrolle über ihr Rad verloren. Die Kleine liegt neben ihrem Fahrrad und steht gerade auf. Trotzdem halten wir und erkundigen uns, wie es ihr geht, ob etwas wehtut usw. Das Mädel ist noch keine 10 Jahre alt und meint, sie wäre mit dem Kopf an die Straße geschlagen. Der täte ihr nun etwas weh. Zwar möchte das Mädchen am liebsten weiter zum Pferd, doch steckt ihr der Schreck noch so weit in den Knochen, dass sie nicht sofort weiterfährt. Wir entschließen uns, sicherheitshalber einen Krankenwagen anzurufen. Während wir versuchen, aus dem Kind herauszubekommen, ob noch mehr weh tut, Schwindel aufkommt, wir ein blutendes Knie verpflastern und beruhigend auf das Kind einreden, kommt der Dorfzahnarzt vorbei. Er kennt die Kleine und ruft mit ihr zusammen ihre Mama an (uns wollte/konnte sie die Nummer nicht sagen). Die Mutter ist froh, dass sich jemand um ihre Tochter kümmert, will aber auch sofort vorbeikommen. Mutter und Rettungsdienst kommen einige Minuten später fast gleichzeitig an. Sicherheitshalber werden Kind und Mutter mit ins Krankenhaus genommen. Wie man später im Dorf hört eine gute Idee: Zwar war mit dem Kopf alles ok, doch war im Arm/Handgelenk ein Knochen angeknackst.
    Einen Rettungswagen hätte es in diesem Fall wohl nicht gebraucht, aber besser so als wenn das Mädel mit kaputten Kopf erstmal munter durch die Reithalle gestürmt wäre… Der Rettungsdienst war wirklich nett und hat es befürwortet, dass wir angerufen haben. Sie meinten, dass viel zu oft Kinder stürzen und sich niemand von den Erwachsenen um sie herum kümmert, wenn ihnen ernsthaft etwas passiert.
    Seitdem frage ich häufiger nach, wenn ich sehe, dass ein Kind bei uns im Dorf hinfällt und sich nicht sofort wieder von allein berappelt…

    • 26. März 2013 10:44

      Hallo Eli,

      vielen lieben Dank für deine Geschichte, wenn du nichts dagegen hast, würde ich die Geschichte in einem nächsten Artikel noch mal aufgreifen.

      Liebe Grüße

      Paul

      • Elli permalink
        26. März 2013 16:49

        Da habe ich nichts dagegen, aber es gibt bestimmt tapferere Ersthelfer, deren Geschichten mehr motivieren!

      • Micha I permalink
        25. April 2013 07:11

        @ Eli, jetzt stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel. Andere hätten entweder gar nichts oder nur „pustpust“ gemacht.

  3. 27. März 2013 09:52

    Ganz tolle Idee!
    Ich hoffe, die Geschichten helfen, die Angst ein wenig zu nehmen.

  4. Angelika permalink
    30. März 2013 12:28

    Oh, ich komme sehr zufällig von Frau Nessy hier herüberspaziert, und kann gleich eine kleine Gschichte erzählen, die mir kürzlich passierte:

    Kürzlich nachts, nach getaner Arbeit, fuhr ich mit dem Rad am Fluss entlang vom Bahnhof gen Zuhause. Neben dem Fluss führt eine mehrspurige Straße. Die Uferpromenade, auf der ich fuhr, ist mit einer Mauer von der Straße abgetrennt und liegt etwas tiefer. Ich strampele also auf dieser Promenade, gerade an einer großen Kreuzung vorbei und höre es mächtig krachen. Schnell umgeschwenkt, in Richtung Kreuzung, stehen zwei Kleinbusse – ein Großraumtaxi und ein Privatwagen – jeweils mit der Nase auf einer Verkehrsinsel vor jeweils einem Ampel-/Laternenmasten. Der Airbag des Taxis hat ausgelöst, der Fahrer deutet auf sein Handy, die Fahrgäste stolpern aus dem Wagen, jemand hilft dem Fahrer hinaus. Aus dem Privat-PKW stolpert eine weinende Jugendliche und der Fahrer, etwas im Alter ihres Vaters. Einige weitere PKW haben angehalten, es ist ziemlich unübersichtlich, aber keiner scheint die Rettung zu rufen. Das habe ich dann übernommen, und war im Nachhinein erschrocken, wie schwierig es doch war, ruhig und sachlich möglichst viele Informationen über die vermutlich benötigte Hilfe zu übermitteln. Macht man nicht täglich, und hat es nur hypothetisch vor bald 15 Jahren einmal „geübt“. Erschwerend kam hinzu, dass die Hupe des Taxis Dauersignal gab, und wir mitten auf einer großen Straße standen, aber im großen und ganzen habe ich doch alle nötigen Infos schnell genug zusammengetragen und konnte gut erklären, wo genau der Unfall war.
    Nach dem Absetzen des Notrufs bin ich zuerst zu dem Taxifahrer, der an sein Auto gelehnt auf dem Boden saß, zum Glück leidlich ansprechbar war und dankbar dafür, dass ich ihm sagte, der Notarzt sei unterwegs (er traf auch in dieser Minute ein und kümmerte sich um den Herrn). Daraufhin ging ich weiter zu dem anderen Wagen. Die Jugendliche hatte wohl eine Schock und suchte weinend und am ganzen Leib zitternd dringend nach ihrem Handy, um ihre Mutter anzurufen. Dabei lief sie immer wieder auf die Fahrbahn. Mit ihr suchte (und fand) ich das Telefon und übergab sie schließlich dem zweiten Rttungswagen, der dann eingetroffen war. Als ich mitbekam, dass Polizei und Feuerwehr – ungefähr zeitgleich, als ich das Mädchen an die Sanitäter weitergegeben hatte – einen Überblick über die Gesamtsituation hatten, und ich nicht mehr weiter helfen konnte, nahm ich mein Rad, schob es zurück zur Promenade und fuhr langsam nach Hause.

    • 30. März 2013 13:48

      Hallo Angelika,

      willkommen auf meinem Blog. Und danke für deine Geschichte.

    • Tunde permalink
      7. Juni 2013 15:29

      Ja, auch NACH einem Unfall ist man nicht sicher, denn weitere Autos können noch hinzukommen… also von der Fahrban muss man sich soweit es geht auch beim Retten fernhalten.
      Bei uns wurde jemand totgefahren während er versucht hat, einen bereits angefahrenen Hund in Sicherheit zu bringen.
      Das war so, dass ein blutender Hund auf der Fahrban lag und ein guter Mensch anhielt, um dem Hund zu helfen. Anruf zur Tierärztin um Mitternacht, sie hat dann auf Hund und den hilfsbereiten Mann gewartet und diese kamen aber irgendwie nie an. Erst später hat die TÄ mitbekommen was passiert ist, nämlich als dieser gutherzige Mensch gerade dabei war, den verletzten Hund in sein Auto zu heben, kam da ein verrückter Raser vorbei, fuhr in den Wagen der soweit es ging am Straßenrand stand rein und ooppps da waren Mann und Hund dazwischen… Beide sind sofort gestorben. Das alles passierte westlich von Budapest aber Raser und Verrückte gibt es leider überall…….. Ob der Täter „nur“ verrückt, gar betrunken war oder sogar Drogen genommen hatte, das haben wir nicht mehr mitbekommen.
      Aber ich wünsche hier einige Exemplare von diesen guten, altbewährten deutschen Blitzanlagen SEHNLICHST herbei, das kann ich wohl laut sagen!

  5. Kristina permalink
    30. März 2013 13:40

    Eine Situation werde ich wohl nicht vergessen. Ich war mit meinem Freund in Essen und wir guckten dem bunten Treiben auf der Außen-Eisbahn zu. Ziemlich viele Menschen waren hier unterwegs. Einige, die fahren konnten und einige, die es eben erst lernten.
    Plötzlich schlug direkt vor uns ein Mädchen mit dem Kopf aufs Eis. Das sah nicht so gut aus. Ein Mann nahm sie hoch und reichte sie über die Bande und die umstehenden Mensch wichen wie abgesprochen ein wenig zurück. Wir legten sie auf eine Bank, riefen einen Rettungswagen, der dann auch bald kam. Außer einer dicken Beule und Kopfweh war nichts passiert. Gott sei Dank!

  6. 30. März 2013 16:05

    Erste Hilfe … In der Sporthalle passieren ja öfter mal Unfälle: Bänderrisse an allen möglichen Stellen, Platzwunden, ausgekugelte Schulter, Brüche, Nierenprellung, Gehirnerschütterung, Schleudertrauma – alles schon erlebt. Kühlen, Kompression, hochlagern, die Leute beruhigen, ins Krankenhaus fahren oder bei schlimmeren Fällen die Rettung rufen.

    In einem Einkaufszentrum hat mal ein Mann das Bewusstsein verloren, hat die Augen verdreht, hatte Schaum vor dem Mund, war nicht mehr ansprechbar. Ich habe die Rettung gerufen, während sich zwei Passanten um ihn kümmerten, die augenscheinlich vom Fach waren.

    Zum Glück musste ich noch niemanden wiederbeleben. Davor habe ich Respekt. Ich weiß zwar noch, wie es geht. Aber im Fall des Falles beherzt zupacken?! Nun, wahrscheinlich würde ich es tun. Einer muss es ja machen.

    • 30. März 2013 17:05

      Hallo Frau Nessy,

      ein herzliches Willkommen auf meinem Blog. Danke das Sie mich verlinkt haben, es haben schon einige Besucher den Weg hierher gefunden. Und auch wenn es „nur“ das Absetzen eines Notrufs ist, man tut wenigstens was.

  7. 3. April 2013 15:18

    Ersthelfer sein – ich hätte nie gedacht, dass es mir passieren würde und als es soweit war, habe ich auch erst danach darüber nachgedacht.
    Vor einigen Jahren im Surfurlaub in Südfrankreich, ein wellenreicher Tag mit viel Strömung. Wir sind nicht weit rein gegangen, weil es zu gefährlich war. So standen wir am Strand und unterhielten uns, als wir jemanden weiter draußern gesehen haben, der dort geschwommen ist und winkte. Ich dachte mir noch, dass er nicht so blöd winken solle, sonst denkt noch jemand er bräuchte Hilfe. Leider war aber genau das der Fall. Also habe ich mir ein Bodyboard geschnappt und bin ins Wasser und zu ihm geschwommen. Beim Schwimmen sind mir die verloren geglaubten Informationen aus einem DLRG Lehrgang wieder eingefallen. Nimm etwas zum Festhalten mit, langsam auf ihn zuschwimmen, Schwimmhilfe voran – er soll das anfassen und nicht dich. Als ich ihn eingefangen hatte habe ich ihm Kommandos gegeben, dass er mitpaddeln und sich anstrengen solle. Langsam aber sicher sind wir wieder in Richtung Strand geschwommen und konnten irgendwann auch stehen. Zum Glück war er sonst in gutem Zustand und wir mussten nichts weiter machen als an Land zu laufen.

  8. 4. April 2013 17:30

    Ich würde hier gern eine Geschichte über tolle Ersthelfer aus der „anderen“ Perspektive erzählen.

    Ein schöner Wintertag Ende 2012. Der Rettungswagen bekommt einen Einsatz – kaltschweißiger Patient mit Brustschmerzen, ausstrahlend in den linken Arm, in einem Bürohaus. Noch während der Anfahrt gibt’s ein Update: der Betroffene ist mittlerweile reanimationspflichtig geworden.

    Eintreffen beim fraglichen Gebäude, ein großer, unübersichtlicher Betonklotz. Aber: ah, toll, da springt jemand bei einem Hauseingang auf und ab und winkt – da müssen wir rein.

    Rein in die Eingangshalle, ziemlich viele Menschen auf einmal, und eine ziemliche große Halle außerdem ….. aber – ah, super, da hält ruft schon der nächste Helfer und hält uns – sogar mit Notschlüssel! – den Aufzug auf und gewährt uns so freie Fahrt in den 12. Stock.

    Aufzugtür geht auf – unser Aufzug-Mann geleitet uns rasch ins fragliche Büro, wo bereits eine super Laienreanimation im Gange ist. Der Betroffene hatte sich bei Kollegen über Brustschmerzen beschwert, diese haben die Rettung verständigt und blieben die ganze Zeit über bei ihm, um ihn zu beruhigen. Darum haben sie auch sofort mitbekommen, als er das Bewußtsein verloren und einen Atemstillstand erlitten hat und konnten gleich mit der Wiederbelebung beginnen.

    Fazit: nach 2 Wochen im Krankenhaus wurde der Patient wieder entlassen und ist heute wieder fit. Dank der Helfer, die sofort den Notruf getätigt haben, die uns sofort perfekt ins Gebäude und an den Ort des Geschehens gelotst haben, und natürlich dank derer, die ihn reanimiert haben. Aber jeder einzelne hat zum Erfolg des ganzen beigetragen, denn ohne die Einweiser hätten wir uns in dem fremden, Gebäudekomplex schlechter zurechtgefunden – und Zeit kann manchmal kostbar sein. Vielen Dank an alle, die sich trauen, zuzupacken und mitzuhelfen, wenn Not am Menschen ist!!!

  9. 5. April 2013 10:43

    Prüfen, rufen, drücken.

    Gute Aktion! Danke!

  10. 8. April 2013 19:12

    Heutzutage hat das Handy die Erstehilfekurse Kenntnisse (über 50 Jahre her) ersetzt.

  11. Mithrandir permalink
    9. April 2013 13:56

    Ich kam zu einem Autounfall, kleiner PKW vorne stark beschädigt.
    Etwa 10 Schaulustige vor Ort, keiner macht was. OK, 112 war alarmiert.
    Fahrer hängt im Gurt, Kopf vornüber, Blut läuft in großen Mengen aus der Nase. Ich prüfe den Puls –> nix. versuche die Tür zu öffnen, geht nicht. Mit einem tempo versucht die Blutung zu stoppen. Dann höre ich ein Röcheln. Ich wundere mich, schaue noch einmal, aber der Fahrer ist reglos.
    Plötzlich sehe ich vor dem Rücksitz zwischen einer decke eine Hand. Ich laufe ums Auto, öffne die hintere Tür 8geht Gott sei Dank). Zwischen Beifahrer- und Rücksitz ein kleines Mädchen (ca. 6). Eingeschlagene Zähne, offener Unterschenkelbruch. Ich rufe einen Passanten herbei, der mir hilft das Mädchen auf eine Decke zu legen. Wunde am Fuß wird abgedeckt, da kommt auch schon der Rettungswagen mit Notarzt.
    Auch wenn dem Fahrer nicht mehr geholfen werden konnte, bin ich trotzdem froh, für das Mädchcen etwas getan zu haben. Ich ärgere mich immer noch, dass das Mädchen viel früher hätte entdeckt werden können, wenn nicht alle nur gegafft hätten. Dafür wäre nicht einmal eine Ausbildung in EH notwendig gewesen.

  12. Fiona permalink
    9. April 2013 18:41

    Ich absolviere zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr – im Rahmen der Pflichtseminare, die man dort belegen muss, nahm meine Seminargruppe in den Faschingsferien am Erste Hilfe Kurs teil. Nie hatte ich gedacht, dass ich die Kenntnisse so schnell brauchen würde.
    Am Ostersonntag saßen wir gemütlich beim Kaffee trinken, als meine Großmutter plötzlich aufstand und sagte, dass ihr sehr schwindlig sei – sie verdrehte die Augen und sackte auf einem Stuhl in sich zusammen. Kurzzeitig war sie auch bewusstlos. Die Erstversorgung übernahmen meine Tante und meine andere Großmutter, bis der RTW, den mein Vater alarmiert hatte, endlich da war. Letztendlich war ich sehr froh, dass ich den Erste Hilfe Kurs erst vor kurzem gemacht hatte – ich dachte auch an Dinge wie Kinder aus der unmittelbaren Umgebung weg zu holen und abzulenken und einen Einweiser für den RTW nach draußen zu schicken. Dabei habe ich auch gemerkt, wie wichtig es ist, dass die Helfer an der Person von anderen unterstützt werden und nicht auf sich allein gestellt sind – ich wurde mehrmals gefragt, ob sie in der Situation richtig handeln.

    • 9. April 2013 20:25

      Hallo Fiona,

      willkommen auf meinem Blog. Vielen Dank für deine Geschichte und deinen Mut Hilfe zu leisten. Ich würde gerne deinen Artikel demnächst noch mal aufgreifen.

      Liebe Grüße

      Paul

      • Fiona permalink
        9. April 2013 20:27

        Hallo Paul,
        gerne 🙂
        LG

  13. 10. April 2013 08:25

    Ich mache auch mit. Habe heut was gebloggt

    • 10. April 2013 08:31

      Hallo Inch,

      willkommen auf meinem Blog! Ich habs schon gesehen und würde wie gesagt gerne deinen Artikel hier noch mal veröffentlichen und evtl dazu etwas kommentieren.

  14. 10. April 2013 10:06

    Finde die Idee gut. Wie wäre es mit einem #hashtag für Twitter? Etwa #allekönnenhelfen? Nur so als Vorschlag.

    • 10. April 2013 10:11

      Hallo Christian,

      willkommen auf meinem Blog! Einen Hashtag zu machen, das hatte ich mir auch schon überlegt. Deine Idee ist klasse und würde mich freuen, wenn du sie auf Twitter verbreiten könntest.

      LG Paul

  15. irgendwer permalink
    10. April 2013 12:30

    Erste Hilfe – ach ja. das ist ein Thema bei dem mir immer etwas unwohl wird.

    Als Kind habe ich mich mal über meinen Vater geärgert.
    Wir sind auf einer Autobahn an einem Auto vorbeigekommen, das ganz offensichtlich gerade eben in den Graben gefahren war.
    Mein Vater fuhr damals vorbei – bis zum nächsten Telefon und hat Bescheid gegeben.
    (Das ist sicher 30 Jahre her. Handys hatte damals niemand.)
    „Papa, warum hast Du nicht nachgesehen?“ – „Ich kann kein Blut sehen. Wenn ich mich daneben lege, dann hift das niemandem.“
    Das habe ich nicht verstanden.

    Später in der Firma wurde ich Ersthelfer. Bis zum ersten Notfall. Ein Glaser hatte sich bei der Arbeit die Pulsadern aufgeschnitten.
    Ich sehe heute noch, wie ihm das Blut schäumend zwischen den Fingern vorquoll. Aber zu einer sinnvollen Handlung war ich nicht fähig.
    Wie gut, daß noch ein anderer Ersthelfer anwesend war. Der hat mich nach dem Erste Hilfe Kasten und den 3. anwesenden EH zum Telefon geschickt.
    Seitdem verstehe ich meinen Vater besser.

    Danach habe ich zum Sicherheitsbeauftragten „umgeschult“ und oft ein schlechtes Gewissen, weil ich kein Handy besitze.
    Aber wenn ich z.B. in einer Schwimmhalle Aufsicht habe (Verein), dann weiß ich immer, wo das Telefon ist. Ob das wirklich reicht?

    • 10. April 2013 20:34

      Hallo irgendwer,

      willkommen auf meinem Blog. Wie dein Vater schon richtig gesagt hat, wenn er sich daneben legt, ist auch keinem geholfen. Auch das absetzen eines Notrufs ist Erste Hilfe leisten. Wenn man selbst kein Blut sehen kann, dann wählt man den Notruf und macht sich vielleicht noch anders nütze, wie den Rettungsdienst einweisen etc. Und es kann auch niemand verpflichtet werden, ein Handy zu haben.

  16. 10. April 2013 14:41

    Bin über GNIT auf diesen Aufruf aufmerksam geworden, eine wirklich gute Idee. Vielleicht trägt es dazu bei dass mehr Menschen anderen erste Hilfe geben, da kann ich auch was zu erzählen.

    Vor ca. 2 Jahre waren meine Lady und ich auf dem Rückweg von einer Saunaanlage, es war spät am Abend gegen 23:45 Uhr. Es war eine verhältnismäßig warme Sommernacht, so um die 20 Grad. Es war nicht viel Verkehr, aber ein paar Autos fuhren schon. Als wir an einer Ampel anhielten (T-Kreuzung) fiel uns auf der gegenüberliegenden rechten Seite ein Körper auf, der an der Ampel lag. Weit und breit kein Fußgänger oder stehendes Auto zu sehen. Wir fuhren in der Grünphase langsam über die Ampel und hielten ein paar Meter hinter dem Körper an. Andere Autos fuhren an uns vorbei.
    Dort lag ein Mann, nicht ansprechbar, ca. 25 Jahre alt und offensichtlich stark alkoholisiert, dem Geruch nach zu urteilen. Meine Lady checkte kurz seine Vitalwerte und rief die Polizei. Ich blieb bei dem jungen Mann, der sich immer wieder bewegte, damit er nicht auf die Fahrbahn plötzlich kullerte. Plötzlich wurde er munter, war aber orientierungslos, wusste weder Tag noch Uhrzeit und wollte auf einmal losgehen, wir konnten ihn gerade noch vor der Rotphase abhalten. Er wollte unbedingt loslaufen und sprach von seiner Wohnung, wo die sei und er müsse jetzt los. Wir wollten ihn nicht unbedingt gegen seinen Willen festhalten, also lief ich ihm hinterher, damit er nicht auf die Strasse läuft oder wieder unbeachtet irgendwo liegenbleibt. Er ging in ein Wohnviertel und ich lief nach kurzer Zeit zurück, um der Polizei beschreiben zu können wohin der junge Mann ging. Leider hatte ich kein Handy bei mir, sonst wäre ich bei ihm geblieben und Kontakt gehalten. Ich beschrieb den Polizisten dann in welche Gegend der junge Mann ungefähr gelaufen sei.
    Das war alles was wir davon noch mitbekamen, ich weiß nicht wie die Sache ausgegangen ist aber hoffe, dass der junge Mann die Nacht nicht auf der Strasse verbringen musste.
    Was mir bis heute keine Ruhe lässt ist wie viele Autos in der ganzen Zeit an uns vorbeifuhren oder vielleicht schon vor uns einfach vorbeifuhren, der junge Mann war nicht zu übersehen, die Ecke war gut beleuchtet.

    • 10. April 2013 20:30

      Hallo daves,

      willkommen auf meinem Blog. Vielen Dank für deine Geschichte und auch das du Erste Hilfe geleistet hast. Betrunkene sind leider meistens keine besonders nette Kundschaft.

      • Tunde permalink
        7. Juni 2013 15:45

        Der Ehemann einer Bekannten von uns ist so gestorben, dass er wohl Herzinfarkt hatte aber wo er nur so da lag, gingen alle vorbei weil sie dachten dass er eh nur ein betrunkener Alter ist.
        Als der Irrtum erkannt wurde, waren jene Minuten, in denen man ihn retten können hätte, bereits vorbei…
        Seitdem rufe ich immer Hilfe wenn ich jemand nur so herumliegen sehe. Da ich nie besonders gut darin war, Alkoholiker zu erkennen, soll jemand anders entscheiden, ob das wirklich nur Alkohol ist…

  17. 10. April 2013 14:54

    Mal was relativ harmloses:

    Bin aus der Bank gekommen, vor mir ein etwas älterer Herr, der am torkeln war. Hat sich dann an eine Säule gelehnt und ist langsam daran runtergerutscht.
    Ich bin zu ihm hin, und hab ihn an die Säule gelehnt (er war bei Bewußtsein). Er hat nicht nach Alkohol gerochen.

    Ich habe dann den Rettungsdienst gerufen, und bin bei ihm geblieben. Während wir auf den RD warteten suchte er sehr zittrig und fahrig etwas in seiner Tasche. Als ich ihn fragte ob er Medikamente nimmt, nuschelte er was von „Zucker“. In seiner Tasche fand sich dann auch eine kleine Dose mit Zucker. Ich hab ihm den Zucker dann in den Mund geschüttet, und konnte eigentlich zuschauen, wie es ihm merklich besser ging.
    Er erzählte mir dann, dass er wohl morgens zwar seine Medikamente genommen hatte, das Frühstück aber ausgefallen ist weil er noch einen Termin hatte.

    Was mir noch einfällt:

    So anno knipps muss das gewesen sein, ich war in der 6. Klasse. Wir warteten im Winter vor der Turnhalle auf unseren Lehrer. Da der sich verspätete und gerade schön viel Schnee lag, haben wir eine Schneeballschlacht veranstaltet.
    Ein Klassenkamerad von mir ist dabei ausgerutscht und hingefallen. Seitdem weiß ich wie es sich anhört, wenn ein Arm bricht.
    Wir haben zwar nicht daran gedacht ihn irgendwie ins Warme zu bringen (wozu auch?), aber aus der Erfahrung vieler Western wussten wir, dass das Wichtigste bei einem Armbruch (natürlich auch beim Beinbruch) die Ruhigstellung ist. Also haben wir seinen Arm schön mit Schnee „eingegipst“, woran sich der Betroffene auch rege beteiligt hat :-). Wahrscheinlich hat die Kälte den Schmerz auch ordentlich betäubt :-).
    Ich frag mich was die Jungs vom RD gedacht haben, als sie seinen Arm aus dem Schnee ausbuddeln mussten…

    • 10. April 2013 14:56

      Was ich vergessen hatte: Das war zu einer Zeit, als noch jemand LOSLAUFEN musste um ein TELEFON (so eins mit Kabel dran) zu erreichen.
      Heutzutage hat ja schon jeder Zweitklässler ein Handy 🙂

    • 10. April 2013 20:37

      Hallo Wolf,

      willkommen auf meinem Blog. Vielen Dank für deine Geschichten und dass du geholfen hast. Ich glaube ich hätte als RD auch etwas dumm aus der Wäsche geschaut, aber es hat ja auch geholfen 😉

  18. Bea permalink
    10. April 2013 16:30

    Hallo Paul,
    eine wirklich tolle Idee ! Vielleicht nimmt es wirklich dem einen oder anderen die Angst, etwas falsch zu machen, wenn er hört, wie einfach es doch ist, als Laie zu helfen. Und vielleicht kann man so auch die oft gleichgültig scheinenden Gaffer und Zuschauer animieren. Wie schnell kann man selbst in diese Situation kommen und dann möchte man doch auch Hilfe bekommen.

    Vor Jahren geriet ich selbst in die Situiation, von jetzt auf gleich reagieren zu müssen und ich habe es bis heute nicht vergessen.
    Ich war mit einer Bekannten abends im Auto unterwegs, es war bereits dunkel und es regnete sehr stark. An einer roten Ampel kamen wir hinter einem Motorrad zum Stehen, das bei Grün dann auch schneller losfuhr, als wir (er raste aber nicht !). Die dreispurige Strasse stand in Spurrinnen unter Wasser und es war durch den Sprühnebel eine wirklich sehr schlechte Sicht. Ich weiss noch, wie angenehm ich es fand, dass alle nachfolgenden Auto sich den Strassenverhältnissen anpassten und alle langsam und mit sehr großem Abstand fuhren. Wir fuhren langsam weiter, unterhielten uns und ganz plötzlich nahm ich wahr, dass das Rücklicht des Motorrades weit vorne im Sprühnebel einfach verschwunden war. Ich wusste in Sekundenbruchteilen, dass es dort keine Nebenstraßen gab und das Motorrad unmöglich abgebogen sein konnte. Ich veringerte instinktiv die Geschwindigkeit und tatsächlich befand sich plötzlich mitten auf der Strasse – verteilt auf zwei Fahrbahnen etwas vor uns. Der Fahrer war ohne fremde Beteiligung bei den schlechten Straßenverhältnissen mit seiner Maschine ausgerutscht und schwer gestürzt. Ich hielt sofort an, stellt die Warnblinkanlage an und stellte mit Abstand meinen Wagen vor der Unfallstelle ab, um diese abzusichern. Ich war so froh, dass ich an der Ampel den Motorradfahrer vor mir wahrgenommen hatte, denn ansonsten hätte ich ihn vielleicht im schlimmsten Fall nach seinem Unfall auf der Strasse zu spät liegen sehen. Meine Bekannte war recht aufgelöst, sodass ich erst einmal alles weitere in die Hand nahm. Ich funktionierte erstaunlicherweise wie ein Uhrwerk und hatte direkt in diesem Moment keinerlei Ängste. Wir liefen zum Unfallopfer, das Gott sei Dank ansprechbar war, klärten evt. Verletzungen ab, redeten beruhigend auf ihn ein und ich rief sofort die 112 an. Sogar da konnte ich irgendwie ganz abgeklärt kurz und bündig alle notwendigen Fakten aufzählen, obwohl ich noch nie in einer solchen Situation war. Inzwischen waren auch nachfolgende Autofahrer dazugekommen und halfen, den nachfolgenden Verkehr aufzuhalten und vorsichtig drumherum zu leiten und wir versorgten den verunglückten Fahrer mit Decken und Regenschirmen, denn es regnete noch immer in Strömen, und beruhigten ihn. Er hatte schwerste Verletzungen an den Beinen erlitten, hatte große Schmerzen und war sehr aufgeregt und durcheinander. Nach kurzer Zeit kamen dann der Rettungswagen und die Polizei und übernahmen das Ganze. Wir mussten dann noch eine Zeugenaussage machen und in diesem Moment fiel alle Anspannung von mir ab. Ich war so aufgeregt und zitterte am ganzen Körper.
    Ich bin erstaunt, wie gut der Mensch doch direkt in solchen Ausnahmesituationen reagiert…man wächst irgendwie über sich hinaus und handelt einfach instinktiv. Ich hätte es mir vorher nicht zugetraut, so abgeklärt zu reagieren, aber ich funktionierte einfach.
    Ich kann nur an alle appelieren, sich solchen Situationen zu stellen…man kann nichts falsch machen ! Nur dann, wenn man wegschaut und gar nichts tut !
    Ich glaube, ich werde mich demnächst zu einem Erste-Hilfe-Auffrischungskurs anmelden…ich habe es schon eine Weile vor und durch diese Aktion ist es mir wieder ins Gedächtnis gerufen worden.
    Viele Grüße und viel Erfolg mit dieser Aktion !
    Bea

    • 10. April 2013 20:28

      Hallo Bea,

      willkommen auf meinem Blog und danke für deine Geschichte! Ich würde gerne, wie bei den anderen hier, deine Geschichte später noch mal aufnehmen, wenn du nichts dagegen hast. Und vielen Dank für deine Hilfe!!

      • Bea permalink
        11. April 2013 00:03

        Hallo Paul,
        gerne ! Ich hoffe, diese Aktion zieht noch weite Kreise, rüttelt viele Menschen wach und nimmt anderen die Angst vor dem Helfen !
        Viel Erfolg mit dieser Aktion,
        Bea

  19. ilo permalink
    10. April 2013 22:30

    Als ich.. sieben oder so (auf jeden Fall jünger als 9) war, bin ich mit meinem ca 2 Jahre jüngerem Bruder und einem Freund auf nem Spielplatz gewesen.. Dabei passierte es aus Leichtsinnigkeit dass ein Metallende eines Taus die Stirn meines Bruders traf – was eine Platzwunde verursachte.
    Da es noch so etwa 300 Meter waren bis zu dem Haus in dem wir alle wohnten hab ich unseren Kumpel vorausgeschickt, um unsere Mutter zu informieren.. ich selber legte mit Brüderchen im Arm den Weg zurück, tupfte herunterlaufendes Blut mit einem Taschentuch einer netten Passantin auf, und redete gut zu.
    Per PKW brachten meine Eltern ihn ins Krankenhaus – genäht/getackert musste werden, aber als es verheilt war, war alles wieder für ihn okay.

    Insgesamt hab ichs geschafft dass uns so meine Mutter entgegenkommen konnte, und hab selber nicht ganz den Kopf verloren.
    Da wir Geschwister damals schon beim DLRG waren hätten wir allerdings auf die Idee kommen können am Spielplatz zu bleiben 😉

  20. Mithrandir permalink
    11. April 2013 12:49

    Ich möchte noch einen Kommentar zum Thema abgeben.
    Ich war lange Jahre Rettungsschwimmer bei der DLRG, habe einen SAN Kurs absolviert und während des Trainings immer wieder den Ernstfall geprobt.
    Wie wichtig Routine ist merkte ich, als unser Sohn im Alter von 1,5 Jahren plötzlich zusammensackte, erst blass wurde, dann blaue Lippen bekam.
    Er hatte einen Fieberkrampf, was ich damals nicht deuten konnte. Für mich sah es aus als hätte sein letztes Stündlein geschlagen.
    Trotzdem bewahrte ich mehr oder weniger Ruhe und alarmierte den Notdienst. Noch während des Gesprächs, bekam der Junge wieder Farbe und als der Notarzt mit dem Hubschrauber eintraf machte er schon wieder faxen.
    Meine Frau meinte danach es war bewundernswert wie ich die Ruhe bewahrte, Sie hätte nicht mal mehr die Notrufnummer gewusst (Noch ein Grund die 19222 abzuschaffen)
    Aber ich „funktionierte“ nur noch, weil die Routine „Ruhe bewahren“ einprogrammiert war.
    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich zwar versuchte den Puls zu fühlen, aber nicht in der Lage war zu sagen, ob da was war oder nicht. Auch die Atmung konnte eichj nicht beurteilen. Dazu war ich dann doch zu aufgeregt.

  21. Daniel permalink
    12. April 2013 20:19

    Ich hab auch so naja (erste Hilfe) Geschichte.

    Als ich eines Abends allein nach Hause lief von einem Freund. Gerade als ich bei meinem Nachbarn vorbei gelaufen bin sah ich in dem 3 Stöckigem Einfamilienhaus ein flackern hinter der Glashaustür. Ich klingelte um auf Nummer sicher zu gehen das alles ok ist. Es war aber keiner zuhause. Ich schaute dann noch genauer hin und da roch ich schon etwas Rauch. Ich erschrack erstmal aber habe dann sofort den Notruf 112 gewählt. Es ging nicht lange und schon war sie da die Feuerwehr. Es hat sich dann heraus gestellt das keiner da ist. Ich bin froh das ich den Notruf gewählt habe erstmal hatte ich natürlich Angst aber die fällt einem dann am Telefon langsam ab. Der kleine Brand wurde immer Größer am Ende war es ein Dachstuhlbrand das bedeutete das komplette Haus konnte fast nicht gerettet werden trotz vieler Einsatzkräfte insgesamt waren ca. 10 Feuerwehrfahrzeuge vor Ort. Aber Ich bekamm trotzdem ein gutes Gefühl was wäre wenn ich es nicht gesehen hätte? Die Häuser waren ja nur 1 Meter auseinaer gebaut worden. Hätte es ohne mich Verletzte gegeben?. Habe keine Angst zu Helfen!

    • 12. April 2013 20:56

      Hallo Daniel,

      willkommen auf meinem Blog und danke für deine Geschichte und du den Notruf gewählt hast und damit wahrscheinlich schlimmeres verhindert hast.

  22. Mango permalink
    12. April 2013 21:36

    So richtig Hilfe leisten musste ich nie bei großen Sachen…

    Einmal hab ich in der Schule, da war ich vielleicht 7. Klasse, in der Pause durch ein Fenster einen Motorradunfall beobachtet. Das Motorrad war in zwei Teile zerbrochen, der Motorradfahrer lag bewusstlos da, der Autofahrer, der mit dem Motorrad kollidiert war, stand ratlos daneben.
    Ein Polizeibus fuhr einfach dran vorbei, neben vielen anderen Autos.

    Ich lief zum Sekretariat und meldete den Unfall. Die Lehrer scheuten sich, den Rettungsdienst zu rufen, weil sie meinten, das hätte doch bestimmt schon jemand getan.
    Ich hab das nicht verstanden und nachgefragt, ob es denn so schlimm wäre, wenn zwei Anrufe eingingen. Letztendlich haben sie doch den Rettungsdienst gerufen, und wie sich später herausstellte, war der Motorradfahrer ein ehemaliger Schüler der Schule, den fast alle Schüler kannten.

    Die Schüler konnten dann nicht mehr unterrichtet werden, viele standen unter Schock und weinten, sodass der Unterricht beiseite gelassen wurde und über den Unfall gesprochen wurde. Es kam dann auch noch irgendein Fachmensch, der die Schüler beruhigte und meinte, das Motorrad sei schlimmer dran als sein Fahrer.

  23. 12. April 2013 22:17

    Hallo Paul,

    eine interessante Aktion ist das. Darum bekommst du von mir auch eine Geschichte:

    Bei uns klingelte es eines Nachts so gegen 4 oder 5 Uhr an der Wohnungstür. Wir sahen durch den „Spion“, dass es unser Nachbar war, also öffneten wir.

    Der Nachbar konnte nur mühsam stehen, kaum sprechen, lallte irgendwie und versuchte, uns klar zu machen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Im ersten Moment glaubten wir, er wäre stockbetrunken und wusste nicht mehr, wo seine Wohnung ist. Er roch aber überhaupt nicht nach Alkohol und nuschelte irgendwas von Lebensmittelvergiftung oder so und darum sagte mein Mann dann, wir sollten mal vorsichtshalber den Notarzt rufen, wer weiss, was da los ist.

    Ich bin dann raus vor’s Haus und habe auf die Sanitäter gewartet und sie ins Haus geleitet. Sie versuchten auch den Nachbarn anzusprechen, aber sein Sprachvermögen liess immer mehr nach, die Zunge schien total dick und aufgebläht zu sein.

    Wir hatten das Gefühl, dass auch die Sanitäter zunächst glaubten, er sei nur betrunken, sie sind dann noch in die Wohnung, um zu gucken, ob er leere Flaschen oder so herumstehen hatte, war aber nicht.

    Letztendlich haben sie ihn dann mitgenommen und es stellte sich heraus, dass das sein Leben gerettet hatte, denn sobald sie im Spital angekommen waren, brach er zusammen und wäre fast gestorben.

    Er hatte eine verdorbene Käsesauce gegessen, in der sich das Botulismusgift gebildet hatte. Er hatte Lähmungen am ganzen Körper und musste ein paar Wochen auf der Intensivstation behandelt werden.

    Für uns war es ein kleiner Anruf, aber ihm hat es das Leben gerettet.
    Diese Geschichte werde ich nie vergessen!

    Liebe Grüsse
    asty

    • 13. April 2013 00:03

      Hallo Asty,

      willkommen auf meinem Blog 🙂 Und genau das meine ich ja, auch nur das absetzen eines Notrufs kann schon Leben retten. Vielen lieben Dank dafür.

      LG

      Paul

  24. SchwesterRabiata permalink
    14. April 2013 14:34

    Hallo, Paul,

    Klasse Aktion!

    Vor ein paar Jahren, war ich mit meinem Mann auf dem Weg nach Hause, als wir um eine Kurve fuhren und ein Auto neben am Strassenrand im Graben lag. Erst wollten wir weiterfahren, weil es so aussah, als wäre keiner mehr im Auto.

    Ich hatte ein komisches Gefühl und bat meinen Mann, anzuhalten. Als ich zum Auto kam, sah ich eine Frau im Sitz hängen, die gerade langsam zu sich kam. Da mein Mann und ich beide der Freiwilligen Feuerwehr angehörten, haben wir nach dem Sichern der Unfallstelle geschaut, ob wir sie aus dem Auto rausholen können, sie konnte dann aber sogar mit wackeligen Beinen selbst aussteigen und hat sich auf den Boden gesetzt. Inzwischen kamen immer mehr Zuschauer, einer davon rief dann Rettungsdienst und Polizei. Als gelernte Krankenschwester hab ich dann erst mal geschaut, ob irgendwelche Verletzungen sichtbar sind, außer einer Platzwunde an der Stirn nichts zu sehen. Mit den Mitteln des Verbandskasten also das erst mal steril verbunden, als von hinten ein Herr Superwichtig angerannt kam und schon von weitem brüllte: ‚WEG DA, ich bin vom RETTUNGSDIENST‘- ich höre es noch heute 🙂
    Es war ein Mitglied vom örtlichen Roten Kreuz, das mit seinem orangefarbenen Notfallköfferchen, welches einer Intensivstation alle Ehre gemacht hätte, aus seinem Privatwagen angewetzt kam, alles, was um die Frau herumstand erst mal wegschubste, um ihr dann ganz wichtig den Blutdruck zu messen.

    Ich grinste mir eins und verabschiedete mich dann von der Frau, die die ganze Zeit über ansprechbar gewesen war, so daß ich den Blutdruck erst mal für vernachlässigbar hielt und die blutende Wunde versorgte. Wir trabten also von dannen, die Patientin war ja in… kompetenten Händen 🙂 Der mittlerweile Eingetroffene Rettungsdienst bekam dann eine kompetente Übergabe vom Kollegen…

    Ein bißchen habe ich mich über den Knaben zwar schon geärgert, aber als die Dame sich später noch mal meldete und bedankte, war das schnell vorbei.

    LG
    die rabiata

    • 14. April 2013 15:35

      Hallo Schwester Rabiata 🙂

      willkommen auf meinem Blog und danke für das Lob 🙂 So Menschen kann ich auch nicht leiden, die einen auf wichtig machen. Schön, dass sich die Dame trotz allem bei euch noch bedankt hat 😉

      LG

      Paul

  25. 14. April 2013 15:57

    Was passiert, wenn jede(r) hinsieht, aber nichts unternimmt: Ein Kollege mit etwas eigenwilligen Arbeitszeiten (und das war das Fatale, denn sonst hätte ich wesentlich früher nachgefragt und damit die Suche gestartet) geht in die Mittagspause und ist ein paar Stunden überfällig. Als wir uns schließlich auf die Suche nach ihm machen, entdecken wir ihn auf dem Supermarkt-Parkplatz hinterm Büro; halb im Auto, halb auf dem Parkplatz, für jeden, der seinen Einkaufswagen zum Auto schob, zu sehn. Die Notärztin konnte ihn zwar wiederbeleben und an der Uniklinik haben sie 3 Tage lang um sein Leben gekämpft, aber der Schlaganfall hatte ganze Arbeit geleistet. (Ich lebe und arbeite in einem Dorf. Im Zweifelsfall sehen die Nachbarn, welcher Goldfisch welche Krankheit hat, aber dass jemand Hilfe benötigt nicht? So etwas hätte ich in Chicago oder New York erwartet, aber ganz sicher nicht in einem Dorf…)

    Bis zu diesem Tag war ich stolz darauf, kein Handy zu besitzen. In kurz danach hab ich den Vertrag unterzeichnet, denn im Fall der Fälle will ich unter gar keinen Umständen auf die Hilfe anderer angewiesen sein und die 110/112 anrufen können und Hilfebedürftige hoffentlich so weit unterstützen können, bis eine(r) von euch eintrifft.

  26. Winter137 permalink
    14. April 2013 20:16

    Hallo Paul,

    ich hab deinen Aufruf gerade bei Josephine im Chaos gelesen und mir sind dazu gleich zwei Sachen eingefallen, die zum Glück beide glimpflich und ohne Reanimation ausgegangen sind.

    Bei der ersten saß ich in einem vollen Wartezimmer beim Allgemeinarzt, es war recht früh am Morgen, aber schon sehr warm. Mir schräg gegenüber eine alte Dame, die eine Zeitschrift am lesen war und auf einmal langsam in sich zusammen sackte. Ich dachte erst, sie wäre eingeschlafen, aber als die Zeitung auf den Boden fiel und sie anfing vom Stuhl zu kippen, bin ich aufgesprungen und hab sie geschnappt.
    Alle anderen Leute sassen nur da und starrten uns an. Ich schüttelte die Frau, aber sie reagierte gar nicht, da hab ich direkt um Hilfe gerufen. Der Arzt und eine Arzthelferin kamen und ich werde nie den fassungslosen Blick des Arztes vergessen, der auf die bewusstlose Dame in meinen Armen blickte und mich entgeistert fragte „Was machen wir denn jetzt?“ Ich sagte wie automatisch „Hinlegen, Beine hoch!“, da packte er mit der Arzthelferin ihre Schultern, ich die Beine und wir zogen die Dame vom Stuhl und auf den Boden.
    Sie war ganz schlaff und schwer, ich hatte ihre Beine und dummerweise dachte niemand von uns dran, ihren Kopf zu halten. So gab es einen dumpfen Bums, als ihr Kopf auf dem Boden landete, denn da war gar keine Körperspannung mehr und ich weiß noch, dass ich direkt ein schlechtes Gewissen hatte und dachte „Oh weh, das gibt ne Beule!“, aber dann lag sie und der Arzt und die Arzthelferin prüften, ob sie atmete. Der Arzt hatte sich dann auch gefangen nach dem ersten Schreck, etwas zu tun brachte ihn wieder in Gang und er rief nach einer Infusion für die Dame.
    Ich hielt derweil die Beine der Frau hoch, stützte sie einfach gegen meinen Bauch, während ich über ihr stand und man konnte sehen, wie sie auch langsam wieder Farbe bekam. Der Arzt legte eine Infusion, ich hielt den Beutel und sie kam dann auch recht schnell wieder zu sich und war sehr irritiert, wie sie auf den Boden kam und es war ihr alles sehr peinlich.
    Das ganze restliche Wartezimmer begaffte uns schweigend. Letztlich war ihr nicht viel passiert, aber ich war erstaunt, wie wenig alle reagierten, es waren sicher acht andere Personen im Wartezimmer.
    Als ich ging, bedankte sich die Arzthelferin noch einmal überschwänglich bei mir für die Hilfe, dabei fand ich es ehrlich gesagt selbstverständlich, ich konnte die Dame doch nicht vom Stuhl fallen lassen.

    Die zweite Situation war irgendwie noch seltsamer, ich war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause und fuhr durch einen Kreisverkehr, an einem Waldrand. Dort lag ein Fahrrad auf dem Gehsteig und daneben kniete auf allen Vieren ein älterer Mann, der sichtlich panisch den vorbeifahrenden Wagen winkte, aber niemand hielt an.
    Ich drehte eine Runde, ließ dabei das Fenster runter und schaltete die Warnblinkanlage an und rief dann, wieder auf Höhe des Mannes „Brauchen Sie Hilfe?“ und er nickte und rief „Die Katzen! Die Katzen!“
    Ich dachte, er wäre verwirrt nach einem Sturz mit dem Fahrrad und hielt sofort an und stieg aus, um ihm aufzuhelfen.
    Tatsächlich war es dann aber so, dass er das Fahrrad hatte fallen lassen, weil er es zuvor geschoben hatte. Er war nämlich im Wald gewesen zum spazieren fahren und hatte dort einen Pappkarton gefunden, in dem jemand fünf kleine Kätzchen ausgesetzt hatte. Bei dem Versuch den Karton und das Fahrrad zugleich nach Hause zu bekommen fingen die Kätzchen aber an aus dem Karton zu klettern. Als er sich nicht mehr zu helfen wusste, kniete er sich nieder und auf den Deckel des Kartons, weil er Angst hatte die Kätzchen würden herausklettern und im stark befahrenen Kreisverkehr überfahren werden.
    Ich half ihm dann mit zwei Einkaufskisten den Karton zu sichern und wieder aufzustehen und gemeinsam schafften wir dann die Katzenbabys zu ihm nach Hause.
    Dem Mann war nichts geschehen und die Kätzchen bekamen wir alle vermittelt, aber während der ganzen Zeit, die wir am Kreisverkehr versuchten den Karton zu sichern, wobei der alte Mann am Boden neben dem Fahrrad kniete, hielt niemand an, um uns zu fragen, ob wir Hilfe brauchten.

    Tja, letztlich nicht dramatisch beides, aber ein bisschen mehr Hilfe wäre sicher schön gewesen.

    Viele Grüße und ich finde es ist eine prima Aktion!

    • 14. April 2013 21:06

      Hallo Winter137,

      willkommen auf meinem Blog. Schön, dass du deine Geschichten hier nieder geschrieben hast und Erste Hilfe geleistet hast. Und auch Profis haben mal nen Schreck, aber viele Hausärzte haben leider keine Ahnung von Notfallmedizin. Und natürlich Danke für dein Lob!

      Lg

      Paul

  27. Lulu permalink
    14. April 2013 23:31

    Wir waren im Urlaub im Harz und sind einfach so ins Blaue gefahren. Ich war dafür zuständig, mich an Kreuzungen jeweils für eine Richtung zu entscheiden.

    Auf einer einsamen Landstraße mitten im Wald bogen wir in eine S-Kurve und sahen jemanden winken. Ein Mann stand in einem auf der Seite liegenden Kleintransporter und winkte mit seiner Jacke aus dem Seitenfenster. Er war wohl aus der Gegenrichtung gekommen, hatte die Kurve nicht gekriegt, war geradeaus in den Wald und gegen eine Fichte gefahren und danach auf die Seite gekippt.

    Wir halfen dem Mann aus dem Wagen und mein Freund versuchte sich um ihn zu kümmern, während ich die 112 anrief. Der Mann, mit einer blutenden Kopfwunde, war nicht zu beruhigen, kletterte wieder in das Auto, um sein Handy zu suchen, und rief jemanden an, der ihn abschleppen sollte. Mein Freund konnte nicht viel mehr tun als ihm eine alte Jeansjacke umzuhängen, die wir noch im Auto hatten, und aufzupassen, daß er nicht auf die Straße läuft.

    Ich hatte auch ein Problem. Ich konnte beim Notruf sagen, wieviele Verletzte (einer), welche Verletzung (blutende Kopfwunde), und daß der Verletzte ansprechbar war. Aber wo zum Teufel war ich hier? Ich konnte dem Mann am Notruf sagen, welche Stadt wir zuletzt passiert hatten und an welcher Kreuzung wir nach links auf welche Landstraße abgebogen waren, aber wo genau wir waren? Irgendwo zwischen Hölle und Elend (wirklich!). In meinem nächsten Erste-Hilfe-Auffrischungskurs habe ich gelernt, daß in regelmäßigen Abständen an den Landstraßen weiße Steine liegen mit Positionsangaben. Und im Nachhinein fiel mir ein, daß ich unser Navi wohl auch hätte fragen können, wo wir sind. So aber blieb die Ortsangabe leider sehr ungenau.

    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis der Rettungswagen kam – tatsächlich vielleicht 20 Minuten, vielleicht auch länger. In dieser Zeit stand ich in meinem auffälligen roten Regenponcho ein gutes Stück von der Unfallkurve entfernt und bedeutete den wenigen Autofahrern, die vorbeikamen, langsam zu fahren. Der Mann saß solange in unserem Auto, zum Glück endlich etwas ruhiger, nachdem er das mit dem Wagen gekläart hatte.

    Die Sanitäter konnten den Unfallfahrer überreden, mit ihnen ins Krankenhaus zu fahren, damit er genäht werden konnte.

    Wir mußten dann noch auf die Polizei warten, die noch länger brauchte, eine Aussage machen – viel konnten wir nicht sagen, den Unfall hatten wir ja nicht gesehen – und konnten dann irgendwann weiterfahren.

    An die Jeansjacke haben wir dann erst nach einem heißen Kaffee gegen den Schock wieder gedacht.

    • 15. April 2013 06:23

      Hallo Lulu,

      willkommen auf meinem Blog 🙂 Schön, dass ihr Beiden geholfen habt. Sich zu merken wo man ist, ist sogar für mich nicht immer einfach, aber für die Retter immens wichtig.

  28. Tobias permalink
    15. April 2013 16:11

    Schöne Aktion!

    Meine Geschichte habe schon beim firefox zum Besten gegeben, aber nachdem ich da positives Feedback bekommen habe, denke ich, sie passt auch hier hin.

    Das ganze ist schon einige Jahre her und seitdem war ich zum Glück nicht mehr in so einer Situation.
    Damals arbeitete ich in einer größeren Fabrik und mitten während der Schicht ist eine Kollegin einfach umgekippt.
    Die meisten haben einfach nur bestürzt geschaut, aber irgendwas tun war bei mir immer schon das beste Mittel gegen hilflos fühlen.

    Wirklich viel konnte ich nicht machen: Puls- und Atemkontrolle (beides war da), allerdings fiel mir die stabile Seitenlage nicht mehr ein (das erschien mir aber auch nicht ganz so wichtig, da sie offensichtlich noch gut und selbständig geatmet hat). Dann rumgefragt, was sie beim Mittag gegessen hatte und ob sie vor dem Umfallen noch was gesagt hat. Naja, und die Gaff… äh.. Kollegen habe ich sogut es geht beschäftigt. Decke holen (war kalt in der Halle und sie fing schon an zu zittern), Notruf absetzten lassen und über den Rest sich über das Firmengelände (reichlich unübersichtlich) als Lotsen aufstellen lassen. Viel mehr konnte ich dann nicht machen, außer warten.
    Als dann die Kavallerie aufschlug habe ich kurz mein gesammeltes Wissen (wie wann wo Umgefallen, Atmung, Puls und was ich sonst noch erfahren hatte) preisgegeben…. und überrascht zur Kenntniss genommen, das ich bei der “Übergabe” das Gefühl hatte, als weiteres “Teammitglied” behandelt zu werden.

    • 15. April 2013 16:24

      Hallo Tobias,

      willkommen auf meinem Blog und auch danke für das Lob 🙂 Natürlich passt auch deine Geschichte prima hierher. Denn du hast geholfen so gut wie du konntest und auch „meine“ Kollegen haben sich vorbildlich benommen.

      Viele Grüße

      Paul

  29. 15. April 2013 19:18

    Einige Male habe ich schon Hilfe geleistet.

    So fiel in Köln auf der Schildergasse eine ältere Dame einfach um. Sie ging Flaschen sammeln und es war über 30 Grad.
    Durch den Sturz blutete sie stark aus dem Kopf. Sehr viele gingen einfach vorbei. Schauten und gingen weiter. ich sah die Frau von sicher über 50 m liegen und bis ich da war hat keiner geholfen.
    Ein junger Mann und ich sind dann zur Hilfe und haben den RTW gerufen.
    Erschreckend wie viele nur schauten.

    Die letzte Hilfeleistung war September 2012:
    Unser Haus ist über Eck, an einem anderen Haus angebaut und unsere Häuser stehen wie ein L.
    Das Haus wird von einem 85 jährigen Herrn bewohnt werden . Wir haben so kaum Kontakt und sehen uns Monate nicht.

    An den Häusern sind Garagen und auf dieser war mein Mann am arbeiten, um das Dach abzudichten
    Mein Mann arbeitet auf der Garage und rief einige Male nach mir da es bestialisch stank.

    Wir schauten alles Mögliche nach, weil wir den Geruch mit unserem Haus in Verbindung brachten und kontrollierten auch noch unsere Dunstabzugshaube, die zur Garage zeigt…alles ok.
    Mein Mann rief mich immer wieder mal….mit Taschenlampe in den Abzug geleuchtet, aber keine Erklärung gefunden.
    Es wurde Abend und mein Mann war unruhig. Der Geruch lies ihm keine Ruhe.

    Er kam auf die Idee vom OG mal zum Nachbarn zu schauen und konnte vom Zimmer unseres Sohnes in ein Fenster vom Nachbarn schauen. Einen Winkel konnte man einsehen wenn man sich aus dem Fenster hing.

    Er rief mich dazu und da sahen wir die brennende Gasflamme. Durch die Dämmerung konnte man Gott sei Dank leicht was hinter Gardinen sehen. Über Tag hätte man nichts gesehen.

    Und so kamen wir dann abends um 22.00 Uhr zu der Großalamierung…. RTW, Notarzt und FW. Die Polizei kam dann auch noch, weil ja die Türe geöffnet wurde.

    Letztendlich lag der Mann seit morgens hilflos im Zimmer. Er war gestürzt und kam nicht mehr hoch und als Diabetiker ist er dann noch in einen Zuckerschock gefallen.

    So kam er auch nicht an den Herd wo munter Eier kochten. Eier waren es dann allerdings nicht mehr. Das Zimmer war total verqualmt/ verkohlt.
    Er lag in dem Zimmer und hatte starke Atemprobleme.

    2 Wochen später wurde er aus dem KKh entlassen :o)

    • 15. April 2013 21:26

      Hallo Wibbelanke,

      willkommen auf meinem Blog und vielen Dank für deine Geschichten, die zeigen wie wichtig es ist, nicht zu gaffen sondern zu helfen.

      LG

      Paul

  30. 16. April 2013 13:49

    Hallo Paul,
    auch ich habe einen Blogeintrag zu deinem Aufruf oben geschrieben und veröffentlicht http://wp.me/p1i857-10z
    Liebe Grüße,
    Karina

  31. Lulu permalink
    16. April 2013 20:40

    Heute an einer stark befahrenen Kreuzung, im Feierabendverkehr. Wir biegen rechts ab, als wir sehen, daß an der Ampel ein älterer Herr mit seinem Fahrrad am Boden liegt.

    Warnblinker an, beide raus, Mann und Fahrrad entknotet. Mit Mühe half mein Freund dem Mann hoch, der eigentlich keine Hilfe wollte, es war ihm wohl peinlich. Ich sammelte das Fahrrad und ein paar Habseligkeiten ein.

    Er wollte weder Arzt noch Notruf, schien auch nicht verletzt. Mehrere Radfahrer hielten und fragten, ob sie Hilfe rufen sollten, ein anderer Autofahrer hielt auch an, fuhr aber weiter, als er sah, daß genügend Helfer da waren. Netterweise hat kein Mensch gehupt, obwohl unser Wagen eine Spur sperrte.

    Da der Mann darauf bestand, er brauche keinen RTW, das passiere ihm halt manchmal, haben wir ihn dann so zurückgelassen, als er wieder sicher stand. Ganz wohl war mir dabei nicht…

    Sollte man in einem solchen Fall gegen den Willen des Betroffenen einen RTW rufen, obwohl er keine erkennbaren Verletzungen hat, bei Bewußsein ist und sagt, es gehe ihm gut? Hätte ich den anerzogenen „Respekt vor dem Alter“ und dem, was ein älterer Mensch sagt/will, überwinden müssen? Blödes Gefühl…

    • 16. April 2013 21:30

      Hallo Lulu,

      die Antwort ist eigentlich, wenn er keinen Rettungswagen möchte und auch alle Sinne beisammen hat, dann würde ich auch keinen holen. Es würde dir aber niemand einen Strick draus drehen, wenn du trotzdem einen rufen würdest. Und das hat auch nichts mit „Respekt vor dem Alter“ zu tun. Aber schön, dass ihr trotzdem geholfen habt.

      LG

      Paul

      • Lulu permalink
        16. April 2013 22:17

        Danke – ich glaube, jetzt schlafe ich besser.

        Gruß,

        Lulu

  32. impuls81 permalink
    17. April 2013 17:28

    Hallo Impuls81,

    ich bin wirklich ein sehr toleranter Mensch, aber Werbung für irgendwelche obskuren Weltverschwörer oder dergleichen haben auf meinem Blog nichts zu suchen.

    Gruß

    Paul

  33. rolak permalink
    17. April 2013 17:41

    Vor Jahren war ich mal herbstlich abends bei ‚gerade noch genug Licht‘ zum Sümmern (Kartoffeln, glaube ich…). Der Feldweg dorthin beginnt in der Innenseite einer Landstraßenkurve, die normalerweise mit 100km/h gut befahrbar ist, geparkt hatte ich auf einem Parkplätzchen hinter den Randbäumen auf der Kurvenaußenseite.
    Als ich wieder an der Straße stand, war es zappenduster und von rechts kam ein Auto. Also ganz ruhig, an das Eck-Bäumchen lehnen, abwarten. Anfangs der Kurve gerät ein wer weiß wann vorher geplättetes Karnickel in den Lichtkegel, der Fahrer weicht reflexartig und daher recht ruppig aus — und fährt infolgedessen genau auf mich zu, tritt die Bremse fast durch den Boden und schlingert kreiselnd weiter in meine Richtung. Nun ja, solange nichts entschieden war, habe ich mich nicht bewegt, erst im letzten Moment, zufällig in Sicht des Fahrers, zur sicheren Seite gesprungen.
    Das Auto war vorne ziemlich geknickt, von dem Bäumchen stand nur noch ein Stummel, panikartig kam der Fahrer rausgehechtet, weil er dachte mich überfahren zu haben. Nachdem ich ihn und seine fast verzweifelnde Beifahrerin halbwegs beruhigt hatte, habe ich die beiden nach Hause gefahren (irgendeines Eltern) und abgegeben.

    War schon ein tolles Gefühl – Magenflattern von der fast-Eigenkatastrophe und Heldenbrust von der Sofortpflege 😉

  34. 17. April 2013 22:52

    Eine wirklich gute Idee! Ich habe auch zwei Geschichten beizutragen, eine kleinere und eine etwas größere:

    Ich war mit meinem Mann und meiner Tochter im Auto unterwegs, als wir sahen, wie eine ältere Frau schwungvoll von ihrem Rad stürzte. Wir hielten sofort an und ich rannte zu ihr hin, um ihr aufzuhelfen. Sie wollte/konnte aber nicht aufstehen, sondern setzte sich nur auf den Bordstein. Ich fragte immer wieder, ob sie Schmerzen hätte, ob ich einen Arzt rufen oder ihr sonstwie helfen könne, aber sie antwortete kaum, starrte nur vor sich hin und zog ihre Kleidung zurecht. Nur dass sie keinen Arzt brauche, sagte sie immer wieder. Aufstehen konnte oder wollte sie aber immer noch nicht. Ich gab meinem Mann ein Zeichen, dass er einen Notruf absetzen solle, setzte mich zu der Dame und unterhielt mich mit ihr. Ich sagte ihr auch, dass gleich ein Arzt kommen würde. Sie meinte zwar immer noch, sie bräuchte keinen, war aber dann doch froh, als ein Rettungswagen um die Ecke kam. Mit Hilfe der Sanis stand sie dann auch auf und wurde untersucht. Die Sanis bedankten sich, dass wir sie gerufen hatten (obwohl wahrscheinlich nichts Schlimmes passiert war) und beruhigten damit mein etwas schlechtes Gefühl, gegen den Willen der Frau gehandelt zu haben.

    Die zweite Situation war etwas spektakulärer. Wir fuhren mit Freunden in zwei Autos hintereinander her. Auf der Gegenfahrbahn stand ein Kleinkraftrad, um links abzubiegen. Eine Autofahrerin übersah es und holte den Jugendlichen, der darauf saß, ungebremst vom Rad. Ich hörte nur ein Krachen, sah ein Metallteil über unser Auto hinwegfliegen und dann im Rückspiegel einen Menschen auf der Straße liegen. Das Motorrad war zwischen unserem und dem Auto unserer Freunde durchgeflogen. Ich schnappte mir sofort das Handy meines Mannes und setzte einen Notruf ab. Als wir bei dem Verletzten waren, waren auch unsere Freunde schon ausgestiegen und auch ein weiteres Auto hatte angehalten. Ohne großartige Verständigung koordinierten wir alles Nötige: Eine Bekannte, die Krankenschwesterschülerin war, kümmerte sich um den Verletzten, der zum Glück ansprechbar war. Sie tupfte ihm einfach nur ein bisschen Blut ab, das aus der Nase lief, überredete ihn, den Helm noch ein Weilchen aufzulassen und beruhigte ihn. Die Frau aus dem anderen Auto brachte eine Decke, um ihn zuzudecken, und blieb ebenfalls bei ihm. Mein Mann und ein Freund sicherten den Unfallort und lotsten den Verkehr vorsichtig um den Verletzten herum. Ich sprach mit der (unverletzten, aber meiner Meinung nach unter Schock stehenden) Autofahrerin, die gar nicht fassen konnte, was da passiert war. Ich war hinterher sehr erstaunt, wie koordiniert das alles vonstatten ging und wie klar die Gedanken in dem Moment waren. Hinterher hatten wir alle entsetzlich weiche Knie, aber solange es nötig war, haben wir funktioniert.

    Liebe Grüße,
    Stjama

    • 18. April 2013 06:20

      Hallo Stjama,

      willkommen auf meinem Blog 🙂 Wie ich immer sage, es sind auch solche „Kleinigkeiten“ die anderen helfen. Notruf absetzen, den Patienten betreuen und warten bis die Rettung kommt. Und das man ganz klar sieht und hinterher weiche Knie bekommt, dass kann auch uns Profis passieren. Vielen Dank, dass du geholfen hast.

      LG

      Paul

  35. Dirk permalink
    18. April 2013 01:12

    Hallo Paul,

    Ich komme eben von Josephine und habe dort den Aufruf mitbekommen. Und wenn es hilft, mehr Menschen den Mut zum Helfen zu geben, schildere ich kurz eine meiner Geschichten.

    Vor etwa 15 Jahren, ich hatte gerade mein erstes Handy, in der Gegend von Bayreuth: wir fahren als Touristen mit etwas mehr Ruhe als die Einheimischen durch die schoene, aber ziemlich abgelegene Gegend. Hinter einer Linkskurve kommt uns ein Auto entgegen, das offensichtlich viel zu schnell unterwegs ist. Im Rueckspiegel sehe ich, wie es rechts von der Fahrbahn abkommt und nach links, ueber die Gegenfahrbahn hinweg, im Wald verschwindet. So schnell habe ich noch nie gewendet…
    Als wir an der Unfalstelle ankommen, haengt das Auto tatsaechlich in einiger Hoehe kopfunter in den Baeumen, Sprit tropft herunter. Erkennbar ist, dass ein Mensch im Fahrzeug ist. Inzwischen hat ein weiterer Fahrer gehalten, aufmerksam geworden durch unsere Warnblinkerei. Er kuemmert sich um den Fahrer, waehrend ich den Notruf waehle – bei miesem Empfang und ohne Ortskenntnis eine echte Herausforderung. Als der Diensthabende am anderen Ende wissen will, ob er denn einen Hubschrauber schicken soll oder ob es nicht auch ein Rettungswagen tut, platzt mir fast der Kragen und ich fordere alles an, was das Menue hergibt. Am Ende haben wir den Hubi nicht gebraucht, abre das war mir auch egal. Der junge Fahrer war ansprechbar, fiel aber zunehmend in den Schock, so dass wir ziemlich froh waren, als der Rettungswagen kam. Ich habe leider nie erfahren, ob er am Ende glimpflich davon gekommen ist, aber ich hoffe es.

    Uebrigens war der erste andere Fahrer, der angehalten hat, Fahrlehrer, und er hatte dem Unfallfahrer erst kurze Zeit zuvor den Fuehrerschein ueberreicht. Das hat ihn ganz schoen mitgenommen! Fuer mich war das eine zwar extrem stressige, im Nachhinein aber auch seltsam belohnende Erfahrung – Helfen ist moeglich und braucht nur etwas Ueberwindung und gesunden Menschenverstand. Wenn diese Botschaft sich herumspricht, kann das fuer uns alle nur gut sein. Wer weiss, vielleicht brauche ich morgen Hilfe?

    Liebe Gruesse,
    Dirk

    • 18. April 2013 06:16

      Hallo Dirk,

      willkommen auf meinem Blog 🙂 Ich glaube als Laie wäre ich auch überfordert diese Frage zu beantworten, wie soll man das auch wissen!? Danke das du geholfen hast, denn wie du schön sagst, wenn es selber mal einen erwischen sollte, möchte man auch, dass jemand anhält.

      LG

      Paul

  36. Liz permalink
    18. April 2013 01:18

    Das ist jetzt schon 5 Jahre her. Ein Tag im Frühsommer. Nach einer langen trockenen Schönwetterphase hatte es begonnen, zu regnen.
    Zwischen unserem Dorf und unserer Kreisstadt gibt es eine Nebenstrecke, die von Einheimischen gern benutzt wird als Abkürzung.
    Und hier war es geschehen: Zwei junge Frauen waren augenscheinlich nicht am Stopschild angehalten und hatten somit die von links herannahende vorfahrtsberechtigte Dame in ihrem winzigen Seat übersehen. Es muss einen riesigen Knall gegeben haben, denn der Fiat war extrem verkürzt.
    Leider war es ein Fahrzeug ohne Airbags.
    Als ich hinzu kam, war bereits ein Mann vor Ort. Dieser aber machte sich schleunigst aus dem Staub, murmelte was von „Termindruck!“ und ließ mich mit der Situation allein.
    Als erstes habe ich dann via Handy den Notruf abgesetzt, die üblichen W-Fragen beantwortet und gleichzeitig der Dame im Seat die Hand gehalten.
    Diese war ansprechbar und verlangte immer, dass ich sie aus dem Wagen heraushole, weil sie fürchtete, dass der Wagen anfangen könne, zu brennen.

    Aber ich sah den verdreht stehenden Fuß (es war ein Schien- und Wadenbeinbruch) und vor allem das unten im 45 Grad-Winkel abgeknickte Lenkrad und habe ihr diesen Wunsch abgeschlagen. „So schnell brennen Autos nicht.
    Du bleibst sitzen, das ist besser für den Rücken und so tut es am wenigsten weh. Rausgeholt wirst du vom Rettungsdienst und der Feuerwehr. Und ich verspreche dir, ich bleibe hier und halte Deine Hand, bis die Profis da sind.“

    Mittlerweile waren weitere Leute eingetroffen und ich scheuchte sie beherzt herum mit dem Auftrag, die Unfallstelle abzusichern und die beiden Unfallverursacherinnen, die beide verwirrt herumliefen, einzufangen und warm eingepackt zu behüten.

    Letztendlich wurde die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienstler und Feuerwehr erschreckend lang. Wenig hoffnungsspendend war dann auch noch der Umstand, dass die neue zuständige Leitstelle rund 100km entfernt war und statt meiner exakten Ortsangaben den RTW einfach auf die Bundesstraße gejagt hatte. Da fiel mir nichts mehr ein, womit ich meine Patientin zum Durchhalten motivieren konnte.

    Aber dann waren sie endlich da, die Feuerwehr aus unserem Dorf, der Notarzt, drei RTWs nebst Besatzung – und es endete damit, dass ich ihre Hand losließ, als die Feuerwehr das Wrack aufschnitt, um sie besser bergen zu können. Aber auch da hielt ich ihren Blick fest, bis sie sediert war.

    Am Ende war es gut, dass ich sie nicht aus dem Auto geholt habe. Sie hatten neben dem Beinbruch auch noch wie befürchtet eine Beckenringfraktur und solange sie im Auto saß, waren die Blutungen nicht so extrem gewesen, dass sie hypovolämisch geworden wäre. Das ist ein großes Glück, dass sie mir nicht kollabiert ist bei dem Verletzungsumfang, denn dann wäre es mit dem verfahrenen RTW ganz übel ausgegangen. Ich kann zwar HLW nach der aktuellen Formel, aber dafür hätte ich sie aus dem Wagen holen müssen und das hätte sehr wahrscheinlich den Zustand noch instablier gemacht.

    Abtransportiert wurde sie dann mittels Helikopter, weil im örtlichen KH gerade ein weiteres Polytrauma eingeliefert worden war und sie rund 80km weit fliegen mussten, um den nächstgelegenen freien Platz zu finden.

    Da ich wusste, wo sie arbeitet, hatte ich ihr zugesagt, ihren Schlüssel bei ihrem Arbeitgeber abzugeben und diesen wiederum zu beauftragen, sich um ihren Mann und die großen Kinder zu kümmern.

    Ein halbes Jahr danach habe ich sie wiedergesehen. Sie lief noch immer steif und unwuchtig, aber sie lief wieder ohne Gehhilfen und strahlte mich an.
    Das war die schönste Belohnung für mich.

    Und nein, ich bin kein Profi. Ich gehöre nicht zu den „Schläuchen“ und übe keinen medizinischen Beruf aus. Ich bin einfach nur stets lernbereit und von zupackender Natur.
    Und dankbar, dass ich in dem Moment so glasklar wusste, was zu tun war und worauf es ankommt.
    Jeder kann helfen. Und jeder soll helfen. Auch wenn es nur das Unterlassen schädlicher Maßnahmen und Händchenhalten war, was meinen Part bei diesem Szenario ausmachte – es war die Hilfe, die die Dame brauchte.

    • 18. April 2013 06:12

      Hallo Liz,

      willkommen auf meinem Blog und vielen lieben Dank für deine Geschichte!! Und natürlich auch dafür, dass du geholfen hast und der Patientin beigestanden hast.

      LG

      Paul

  37. Mango permalink
    18. April 2013 20:31

    Ich kann jetzt auch noch eine neue aktuelle Geschichte beitragen…

    Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, musste ich noch schnell ein Ticket für die Bahn kaufen, drum machete ich einen kleinen Umweg zum Automaten.
    Dabei fiel mir eine Gestalt auf den Gleisen auf- ein umgestürzter älterer Fahrradfahrer, der verzweifelt versuchte, aufzustehen und nicht hochkam, weil er zum Teil unter dem Rad lag.
    In zwei Minuten war die Bahn angekündigt, überall standen Fahrgäste herum und keiner half.

    Ich bin hin, hab ihn vom Fahrrad befreit und ihm aufgeholfen. Gerade rechtzeitig, denn als wir wieder auf dem Weg standen, kam die Bahn.
    Da es noch dämmrig war, weiß ich nicht, ob der Bahnfahrer den Mann rechtzeitig gesehen hätte.

    Nur zwei Minuten…

  38. Arno permalink
    22. April 2013 07:36

    In lebensgefährlichen Situationen konnte/musste ich glücklicherweise noch nicht als Helfer auftreten… zwei Begebenheiten kann ich trotzdem berichten:

    – Radweg mit Parkplatzeinfahrten und Grünstreifen zur Fahrbahn. Vor mir ein Radfahrer, wir beide mit ca. 25km/h unterwegs. Ein Auto kommt von der Fahrbahn auf einen Parkplatz und räumt den Radfahrer vor mir ab – PKW-Front seitlich gegen das Fahrrad. Zum Glück langsam und sofort angehalten, daher nicht den Radfahrer überrollt. Autofahrer wohl unter leichtem Schock, Radfahrer saß auf dem Boden und wollte nicht aufstehen -> Notruf gewählt, versucht den PKW-Fahrer zu beruhigen, am Ende persönliche Daten angegeben für Unfallbericht/Versicherung und nie wieder etwas davon gehört.

    – leere Autobahn, zweispurig, Eisregen, leichte Linkskurve, Nacht auf Silvester gegen Mitternacht. Auf der linken Spur steht ein umgedrehter PKW mit Anhänger und Warnblinklicht und drei Personen in dunklen Klamotten. Ich bin gerade an der Stelle abgefahren, habe in der Abfahrt angehalten, mich erstmal langgelegt auf der Eisfläche beim Aussteigen, den drei Personen meine eine Warnweste gegeben, sie über die Leitplanke in die Autobahnmitte befördert (kurze Zeit später kam ein anderes Auto, das mit blockierten Reifen und mehr mit Zufall als Fahrkönnen der Unfallstelle ausgewichen ist), Warndreieck aufgestellt und den drei Leuten erklärt, an welcher Autobahn und an welcher Abfahrt sie sind (für ihren Notruf). Am nächsten Tag erstmal vier neue Warnwesten gekauft, damit auch bei voll besetztem Auto niemand in unsichtbar auf der AB rumlaufen muss…

    Seitdem noch einige Male den Notruf gewählt, auch mit „Kleinigkeiten“ wie „da liegt eine große Sturmmöve in der Abfahrt xy“ oder „In der Baustelle auf der Gegenfahrbahn bei km xyz ist gerade ein PKW liegen geblieben, es bildet sich ein Stau“ oder „Da fährt ein PKW mit Anhänger und platten Reifen auf der AB xxx, reagiert nicht auf Hupen und Winken“ – denn ich denke, je früher und je mehr Informationen die Leitstelle hat, umso besser können sie die Verkehrslage beurteilen, wenn sie dann jemanden losschicken müssen.

    MfG, Arno

    • 22. April 2013 16:59

      Hallo Arno,

      willkommen auf meinem Blog. Ja auch wegen „Kleinigkeiten“ darf man den Notruf wählen, hab ich auch schon gemacht! Vielen Dank dafür.

      Paul

  39. Olaf aus HH permalink
    23. April 2013 10:35

    Hallo,

    habe dieses blog erst relativ spät entdeckt (bei/ über Frl. Krise).
    Kürzlich habe ich auf einem anderen blog eine mich berührende und gut hierher passsende Geschichte gelesen, hier ist der link:

    http://gordonseipold.com/begebenheiten/so-schnell-kann-es-gehen-reanimation-ersthelfer/

    Später eventuell mehr.

    Beste Grüße aus Hamburg

    Olaf

  40. 7. Mai 2013 18:25

    Ich hab es auch endlich geschafft, den Aufruf mal in meinen Blog einzustellen (http://seemaedel.wordpress.com/2013/05/07/aufruf-erlebnisse-mit-erster-hilfe/)…
    Und dass da endlich was draus wurde, liegt daran, dass ich mittlerweile selbst ein entsprechendes Erlebnis hatte 😉 :
    http://seemaedel.wordpress.com/2013/05/07/gesturzte-person-mitten-in-der-nacht/

  41. Naya permalink
    8. Mai 2013 10:44

    Aus der Sicht eines Ersthelfers habe ich zum Glück noch nie einen Unfall erlebt, ich weiß nicht, wie ich dann reagieren würde, hoffe aber sehr, daß ich es schaffe, zu helfen.

    Ich bin auch ein wenig schockiert, wie viele hier berichten, daß selbst auf Nachfrage Passanten einfach weitergehen oder weitergaffen, statt irgendwas zu tun, und sei es nur ein Anruf.
    Auch wenn mich mich nicht mehr an Details erinnere (da fehlt ein Stückchen – durch den Schock?), bei meinem Fahrradunfall war es zum Glück anders.
    Passiert ist mir glücklicherweise nicht viel, Prellungen an den Beinen und ein verstauchtes Knie – meinem Fahrrad ist da schon mehr geschehen – geholfen wurde mir aber sehr gut. Notruf absetzen, Fahrrad von der Fahrbahn holen, mich vermutlich auch (ich erinnere mich nur, daß ich bei Eintreffen des RWT auf dem niedrigen Mäuerchen eines Vorgartens saß und jemand neben mir stand, aber keine Ahnung, wie ich dahin gekommen bin), Unfallhergang bei der Polizei bezeugen, … – ich weiß nicht, ob auch gegafft wurde, aber zumindest waren genug Leute vor Ort, die alles getan haben, was nötig war, wofür ich sehr dankbar bin.

    • 8. Mai 2013 12:44

      Hallo Naya,

      willkommen auf meinem Blog. Schön dass dir damals geholfen wurde. Aber es ist wirklich leider so, je mehr Menschen drum herum stehen, desto weniger traut sich der Einzelne zu helfen.

  42. Roxa permalink
    9. Mai 2013 09:49

    Unsere Jugendgruppe hat vor zwei Jahren ein Projekt zur Ersten Hilfe in unserer Stadt auf die Beine gestellt. Wir haben unter anderem 6 Fallbeispiele quer durch die Stadt verteilt gespielt um zu sehen wie Ersthelfer hier reagieren.

    Natürlich hatten wir auch die ganzen Geschichten über Gaffer und Leute, die das einfach ignorieren gehört. Aber wir wurden sehr positiv überrascht. Es geht auch anders! Obwohl wir an teilweise sehr belebten Plätzen waren haben die Passanten bei jedem der sechs Notfälle sofort und erstaunlich kompetent gehandelt.
    Bei dem Bewusstlosen in der Eisdiele kamen sämtliche Gäste (zugegebenermaßen nur ca 5, aber die dafür alle) und der Kellner um zu helfen. Notruf wurde schnell abgesetzt. Es war keine perfekt konstruierte Stabile Seitenlage, aber am Ende lag unser Mime auf der Seite und der Mund war der tiefste Punkt. Ziel erreicht. (Gut, die Atemkontrolle hat gefehlt… Aber beim zweiten Bewusstlosen wurde selbst die durchgeführt)
    So oder so ähnlich liefen auch die anderen 4 Fallbeispiele, unter anderem ein Fahhradsturz, eine Schlägerei und ein Asthmaanfall.
    Immer kamen sofort mehrere Leute, die helfen wollten. Wir waren wirklich erstaunt, wie gut sie geholfen haben, keiner ist bei uns vorbei gegangen 🙂

    Hier ist der Beitrag dazu auf retter.tv http://www.retter.tv/de/beitrag.html?ereig=-Malteser-Unfalluebung-Fuerstenfeldbrucker-leisten-prompt-Erste-Hilfe-fuer-Opfer-&ereignis=8210

    • 9. Mai 2013 10:05

      Hallo Roxa,

      willkommen auf meinem Blog. So ein positiv Beispiel sollte Schule machen, aber wir wissen es doch besser. Schön, dass es trotzdem funktioniert hat.

  43. 13. Mai 2013 19:03

    Hallo Paul, soooo viele Erzählungen haben sich hier schon angesammelt. Toll!
    Da ich ja nicht nur eigene Kinder haben, sondern als Tagesmama auch „fremde“ Kinder betreue würde ich gerne hier die Bitte hinterlassen, dass sich ein Jeder immer mal wieder zu einem 1.Hilfe-Kurs anmeldet. Man vergisst so viel, so schnell … ab und zu gibt es ja auch neue Erkenntnisse, da ist es gut, wenn man sich auf dem Laufenden hält.
    Es gibt auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse für die Hilfe am Kind … kann ich nur empfehlen!
    viele Grüsse
    Elisabeth

    • 13. Mai 2013 20:16

      Hallo Elisabeth,

      willkommen auf meinem Blog und danke für das Lob 🙂 Ja das ist sehr wichtig, sein Wissen immer mal wieder aufzufrischen. Es schadet keinem!!

      LG

      Paul

  44. Günter Schütte permalink
    6. Juni 2013 14:24

    Hat dies auf Nachrichten vom anderen Ende der Medizin rebloggt.

  45. Christine permalink
    17. Juni 2013 18:01

    Ich find deine Aktion auch sehr gut, möchte aber nur anmerken, dass ich nicht ganz verstehen kann, wieso Alkohol ein Grund ist, nicht zu helfen. Da gibt es hier ja einige Bemerkungen, die in die Richtung gehen, dass man anscheinend nur dann helfen wollte, als derjenige nicht nach Alkohol gerochen hat. Selbst wenn sich jemand eine Verletzung oder Vergiftung wissentlich zugefügt hat, finde ich, dass er/sie Hilfe verdient.

    Ich musste auch mal eine mir nahestehende Person mitten in der Nacht versorgen, als er von seinen Freunden einfach bewusstlos in unserem Hausflur abgelegt worden war. Er hat sich danach noch übergeben, war kaum ansprechbar und nach einem Telefonat mit dem Notdienst hab ich die ganze Nacht auf ihn aufgepasst. Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht nicht schlaflos gewesen wäre und die Jungs nicht gehört hätte und dann etwas passiert wäre…Klar, war er auf einer Party gewesen und hat sich zugesoffen. Man muss zwar dazu sagen, dass er nicht gemerkt hat, wieviel er getrunken hat, aber trotzdem war es ja „seine eigene Schuld“. Trotzdem werde ich schon beim Erzählen der Geschichte immernoch fürchterlich wütend auf die damaligen „Freunde“, die ihn einfach so liegen gelassen haben. Was wäre denn, wenn er auf der Straße gelegen hätte und Leute einfach vorbeigegangen wären, weil er ja „nur“ betrunken war?

    Genauso hab ich mal einen stark betrunkenen Mann auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums gesehen und hab versucht zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Der Mann konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich bin in ein Geschäft und hab darum gebeten, dass man mir hilft, um die Situation einzuschätzen, usw. Die Antwort war auch nur, dass er ja nur betrunken ist und man nicht helfen wolle. Ich hab dann auch nichts mehr gemacht, weil mich das entmutigt hatte und ich nicht wusste, was ich tun sollte. Heute ärgere ich mich, denn ich weiß nicht, ob er danach in ein Auto gestiegen ist, oder ob er gut zu Hause angekommen ist. Ich hab ihn danach auch wieder gesehen und auch wieder leicht betrunken. Aber oft weiß man ja auch nicht, ob die Menschen wirklich betrunken sind.

    In zwei weiteren Fällen innerhalb der Familie war ich auch diejenige, die darauf bestanden hat, einen Krankenwagen zu rufen, während von anderen Personen abgewunken wurde. Und in beiden Fällen hatte ich „Recht“, einmal handelte es sich um einen Schlaganfall und beim zweiten Mal wurde dann erst am nächsten Morgen der Krankenwagen gerufen und es stellte sich heraus, dass beim Sturz Knochen gebrochen waren.

    Ich glaube, ganz oft war Angst dabei, sich zu involvieren, Arbeit zu haben, sich um jemanden kümmern zu müssen, aber auch, falschen Alarm zu geben und vielleicht Ärger zu bekommen. Und ganz oft geht es ja darum, dass man Angst hat, sich einzumischen…

    • 17. Juni 2013 18:37

      Hallo Christine,

      willkommen auf meinem Blog. Ich stimme dir zu, dass jedem Menschen, egal ob reich oder arm, nüchtern oder betrunken oder weiss oder schwarz geholfen gehört. Problem dabei ist, niemand kann sich Frei machen, gewisse Vorurteile zu haben, sei es durch Erlebnisse oder andere Faktoren. Ich als prof. Retter versuche eigentlich immer zu jedem gleich zu sein, aber ich schaffe es auch nicht immer.

      Heute wird leider zu gerne die Verantwortung weg geschoben, Hauptsache man hat das Problem nicht selbst an der Backe. Und das ärgert mich sehr. Ich mag Fahrten wegen Alkohol wie die Pest. Leider sind diese Patienten sehr unberechenbar und leider vergreifen sich diese Menschen oft im Ton und werden aggressiv. Aber es wird doch jeder behandelt. Deswegen ist die Aussage des Kollegen überhaupt nicht tolerierbar.

      LG

      Paul

      • Christine permalink
        17. Juni 2013 19:06

        Hallo Paul,

        danke für deine Antwort. Falls du mit „Aussage des Kollegen“ meine erste Geschichte meinst, da hat niemand etwas derartiges gesagt, aber das ist es ja meist, was man Betrunkenen vorwirft und weswegen man nicht hilft. Nicht, dass das falsch rüber kommt.
        Ich hatte damals mit dem Notdienst telefoniert, die Lage geschildert und gefragt, ob da jemand für rauskommen muss. Soweit ich mich erinnere, meinten die dann, solange ich die Person wach kriege und kein Erbrochenes verschluckt wird – und jemand dabei bleibt, sollte es okay sein. Und das fand ich auch in Ordnung. Schlimm fand ich die Aktion der Freunde, denn die Person war ja mehr oder weniger bewusstlos und hat sich auch übergeben, da hätte also übel ausgehen können. Und dass vielleicht keiner geholfen hätte, wenn die Person vllt vor der Haustür gelegen hätte. Aber ist ja nun auch alles anders (gut) ausgegangen 🙂

  46. Kai permalink
    24. Juni 2013 12:34

    Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft in meinem, mit 32 Jahren noch einigermaßen jungen Leben ich schon den Notruf gewählt habe… irgendwie trifft es mich immer mal wieder. Oder liegt es einfach daran, dass ich als aktiver Feuerwehrmann und –sanitäter nicht einfach wegschaue und weniger Hemmungen davor habe, die 110 oder 112 zu wählen als andere?

    Zwei kleine Beispiele aus dem privaten, nicht dienstlichen Bereich, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind:

    Ich kann mich noch gut an eine Situation vor ein paar Jahren erinnern: Gemeinsam mit einem Kumpel war ich spätabends mit dem Pkw im Dunkeln auf der Landstraße unterwegs in die Disko (erlaubt Tempo 80 – gefahren wird hier oftmals und vor allem nachts deutlich schneller… natürlich nicht von mir, dafür habe ich schon zu viele Unfälle mit erlebt!), als auf der Gegenfahrbahn im Vorbeifahren im Scheinwerferlicht irgendetwas „aufblitzte“, was dort definitiv nicht hingehörte. Ein kurzer Blick zu meinem Kumpel – er hatte es auch gesehen. Also entschied ich mich zu wenden – und tatsächlich: wir fanden einen älteren Mann vor, völlig in schwarz gekleidet, der auf seine zwei silbernen Krücken (diese hatten das Scheinwerferlicht reflektiert) gestützt mitten auf der Landstraße stand. Zwischenzeitlich hatte der Mann noch die Fahrbahn gewechselt – 60 Sekunden früher, und ich hätte wohl selbst bei Tempo 50 keine Chance gehabt, ihn rechtzeitig zu erkennen und mein Auto abzubremsen. Eine Kommunikation mit ihm war nicht möglich – er sprach eine vermutlich osteuropäische Sprache und war dazu noch verwirrt oder stark betrunken und setzte schließlich unbeirrt seinen Weg die Landstraße entlang fort. Also entschloss ich mich, über Handy die 110 zu wählen und die Polizei zu informieren. Mit einigen Metern Abstand, in Schritttempo und mit eingeschaltetem Warnblinklicht folgte ich dem alten Herrn, um nachfolgende Autos zu warnen. Das war auch bitter nötig – denn plötzlich legte der Mann eine Pause ein, warf die Krücken beiseite und setzte sich mitten auf die Fahrbahn. Spätestens jetzt wäre ein schwerer Unfall mehr wahrscheinlich denn nur möglich gewesen. Nach wenigen Minuten kam ein Streifenwagen, welcher sich dem Herrn annahm. Wie sich herausstellte, war der gehbehinderte Mann schwer angetrunken von einer Feier abgehauen und wurde bereits durch seine Familie gesucht… Glück gehabt – sowohl der ältere Herr, als auch die Autofahrer, die keine Chance gehabt hätten, rechtzeitig auszuweichen! Und lieber einmal zu viel eingreifen als einmal zu wenig!

    Ein anderes Ereignis ereignete sich am frühen Morgen gegen 5.30 Uhr. Ich war gerade auf dem Weg von der Nachtschicht nach Hause und freute mich auf mein Bett, als auf der Landstraße ein Sattelschlepper mit fremden Kennzeichen abrupt vor mit abbremste. Ich guckte den Fahrer an – vielleicht wusste er nicht, wohin? – und der zeigte schräg hinter mir auf die Wiese. Dort lag, für mich verdeckt durch ein Gebäude, ein Pkw, der offensichtlich von der Straße abgekommen war, sich mehrfach überschlagen und einen Graben durchpflügt hatte und schließlich seitlich auf dem Feld liegen geblieben war. Sofort schnappte ich mir meine Einsatzjacke und Erste-Hilfe-Tasche aus dem Kofferraum und lief zu der neben dem Fahrzeug liegenden Frau, die zwar ansprechbar war, aber über Schmerzen im Kopf und Rücken klagte. Ich rief dem Lkw-Fahrer zu, er solle bitte den Notruf absetzen, während ich mich um die Frau kümmerte – und sah dabei gerade noch, wie er sich auf seinen Fahrersitz schwang und davon fuhr. Na vielen Dank! Also mit der einen Hand einen Verband angelegt (mehr zur Beruhigung der Verletzten als tatsächlich damit eine Blutung zu stoppen), mit der anderen den Notruf gewählt… glücklicherweise alles nochmal gut gegangen. Wäre nur zu zweit einfacher gewesen…

  47. M-Wolf permalink
    17. Februar 2015 15:37

    Gut, ich bin vielleicht ‚etwas‘ spät dran aber dennoch will ich meine Geschichte zur ersten Hilfe auch mal zum besten geben! Allerdings nicht wie ich Erste Hilfe geleistet habe sondern geleistet bekommen habe…

    Zuvor noch ein paar Infos:

    -Ich bin leidenschaftlicher Motorrad Fahrer (125ccm² wer was dagegen hat kann sich sein Kommentar bitte sparen.)
    -Bin beim Technischen Hilfswerk
    -Bin 17 Jahre jung

    So kam es also das ich eines morgens kurz nach sieben Uhr in Richtung fränkische Schweiz von Nürnberg aus aufgebrochen bin. In der nähe von Leutenbach habe ich kehrt gemacht da es allmählich angefangen hat grau und bewölkt zu werden. (Die Route*) Durch die damals längere Trockenperiode 4-5 Tage im Juni 2013 hatte sich eine Menge Blütenstaub auf der Straße angesammelt. Solange trocken kein Problem, sobald nass schlimmer wie Öl. Bis kurz nach Kalchreuth ist das ganze auch gut gegangen, dort hat es mich dann aber in einer Kurve hingehauen, Hinterrad weggezogen. Ich war darauf etwa 2-3 Sekunden bewusstlos. Und bin in der Wiese dann wieder aufgewacht 2 Meter weg vom Motorrad. Ich war zu dem Zeitpunkt wie gelähmt vor Schmerzen im Bein, welche aber so blöd das klingt durch den Gedanken: „Wenn’s so weh tut bist nicht gelähmt!“ Mehr oder weniger erträglich wurden. Keine 2 Minuten nach meinem ‚erwachen‘ war bereits eine Ersthelferin vor Ort. Ich weiß bis heute leider nicht wie Sie heißt. Sie half mir beim abnehmen des Helms und beim Weg auf die Straße. Die Schmerzen schwächten sich allmählich ab was wohl auf einen Adrenalinstoß oder Schock zurück zu führen ist. Nach einer kurzen Erholung erstmal das Motorrad begutachtet und aufgestellt. Da das Motorrad relativ gut in Schuss war und ich zu dem Zeitpunkt kaum Schmerzen hatte, wollte ich unbedingt weiterfahren. Was ich dann auch tat.** Also heimwärts und dann von meiner Mum mit dem Auto ins Klinikum gebracht. Bilanz waren zwei Bänderrisse am linken Knöchel sowie dutzende Prellungen.

    Fazit für mich: Es gibt wirklich noch Menschen die helfen und nicht einfach vorbei fahren. War echt ein ‚tolles‘ Erlebnis in Hinblick darauf.

    PS: Der Arzt im Klinikum hatte die Ruhe weg und is erstmal eine rauchen gegangen. Fand ich zu dem Zeitpunkt nicht so toll :/

    PPS: Nochmals ein riesiges Danke an die Ersthelferin!

    *https://www.google.de/maps/dir/49.4841828,11.1050226/49.6961977,11.1997621/@49.6844878,11.1277551,12z/data=!4m24!4m23!1m20!3m4!1m2!1d11.1020037!2d49.4993378!3s0x47a1fd6eb1878245:0x9ce7185d7fed223!3m4!1m2!1d11.1020037!2d49.4993378!3s0x47a1fd6eb1878245:0x9ce7185d7fed223!3m4!1m2!1d11.1604864!2d49.6522383!3s0x47a1f071aa3b2525:0xb07ba25ab44f904c!3m4!1m2!1d11.157203!2d49.6757339!3s0x47a1f059e2860f7b:0x3a969f0fe12767b3!1m0!3e0

    **Wer das jetzt für unwahrscheinlich hält, nein es war tatsächlich so. Rückblicken eine absolout beschissene Idee aber gut…

  48. Gästin permalink
    14. Juni 2016 17:00

    Der Gerät (AED)

    Neulich mit einer Freundin an der Rezi im Fitnesstudio gechillt…. äh gearbeitet.

    Die Herzsportgruppe war seit ner guten Weile zuende und der Arzt hatte Feierabend, in der Halle noch ein paar Hobbysportler am Basketball spielen…. plötzlich kommt einer angerannt: “ Der Harry* ist umgekippt „, wir betreten die Halle: Ein mann liegt am Boden und wird reanimiert. Meine Freundin ist umgedreht und hat den AED (Automatisierter Externer Defibrillator) geholt, ich nochmal den Notruf gewählt und aktualisiert, dass keine Atmung vorhanden und Reanimation am laufen.

    Der AED wurde angebaut, nach der Analyse hieß es erstmal Schocken und dann CPR. Wenige Minuten später kommt der Mann zu Bewusstsein und ist ansprechbar, der Rettungsdienst trifft ein.

    Es war wirklich erfreulich, dass alle so gut zusammen gearbeitet haben obwohl alle Laien waren, noch viel erfreulicher das Ergebnis. Der Harry* kommt nach einem weiteren Stent wieder ins Fittnesstudio(hoffentlich nurnoch zum Herzsport).

    Mich hat auch überrascht wie einfach die Handhabung eines AED ist, bin der Meinung jeder sollte in dieses Gerät einmal eingewiesen werden, echt ein super Teil!

    *Namen Geändert

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